Chancen der Mehrsprachigkeit
Fr. Prof. Dr. Stefanie Haberzettl gab als Lehrstuhlinhaberin des Faches „Deutsch als Fremdsprache“ an der Universität des Saarlandes einen Überblick über das weite Themenfeld „Mehrsprachigkeit“.
Sie gab zuerst einen Einstieg in die allgemeinen Theorien zum Sprachenerwerb und stellte diesen „Laientheorien“ gegenüber, welche immer noch in der Gesellschaft und im Bildungssektor verwurzelt sind. Anhand dieser Beispiele wurde schnell deutlich, dass die Annahmen über Ein- und Mehrsprachigkeit überdacht werden müssen und die Mehrsprachigkeit in vielen Belangen als Gewinn zu betrachten ist. Auch negativen Auswirkungen auf (frühe) schulische Bedürfnisse wurde entschieden entgegengetreten. Auch von einer unausgesprochenen „Wertigkeit“ verschiedener Sprachen unter- und zueinander wurde eine Absage erteilt.
Im zweiten Teil wurden anhand von Fremd- und Eigenstudien Ergebnisse direkt vermittelt. Als ein Fazit bleibt die Forderung nach einer Reformierung des Bildungsbereiches. Vor allem das Lehrpersonal steckt noch in den überkommenen Vorstellungen von Spracherwerb und Sprachwertigkeit fest.
Im abschließenden Austausch unter allen Teilnehmern wurden eigene Erfahrungen zu diesem Thema besprochen und Handlungsstrategien für die positive Vermittlung von Mehrsprachigkeit erarbeitet.
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